Das Berliner Schloss war Hauptresidenz der Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg und später der Könige von Preußen und dem Deutschen Kaiser.
Bereits 1443 wurde der Grundstein für dieses Schloss durch Kurfürst Friedrich II. gelegt. Trotz der Berliner Unruhen 1448 zog der Kurfürst 1451 in seine neue Residenz ein.
Ab 1538 wurde die alte Zwingburg abgebaut und das Schloss bekam endlich das Aussehen eines Renaissance-Schlosses. Dabei wurde es mit Rundtürmen und Bogengalerien ausgeschmückt.
Für die Stadt Berlin brachte die Residenz eher Nachteile, denn sie musste für die Schlosswache aufkommen. Dagegen wurde der Adel von den Steuern befreit.
Um 1558 wurde das Schloss um den sogenannten Apothekerflügel erweitert. Nach dem 30-jährigen Krieg unter Friedrich Wilhelm I. wurde der Ausbau des Schlosses fortgesetzt.
Im Jahr 1701 erfolgte die Ausrufung des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich III. zum König Friedrich I. in Preußen. Durch den Baumeister Andreas Schlüter wurde das Schloss zur barocken königlichen Residenz ausgebaut. Auf Wunsch des Königs wurde es mit einem Glockenspiel ausgerüstet. Das prunkvolle Innere des Schlosses wurde u. a. auch von Carl-Friedrich-Schinkel ausgestaltet. Im Verlauf der “Märzrevolution” wurde die Proklamation Friedrich Wilhelms IV. zur Gewährung von Reformen vom Balkon des Schlosses verlesen. Auch die Rede Wilhelms II. zum Beginn des ersten Weltkrieges wurde vom Balkon des Schlosses gehalten.
Bei einem Bombenangriff gegen Ende des zweiten Weltkrieges im Frühjahr 1945 wurde das Stadtschloss schwer beschädigt und brannte vier Tage lang, wobei das wertvolle Inventar fast völlig vernichtet wurde. Die Sprengung des Schlosses am 07.November 1950 erfolgte auf Befehl des Staatsratsvorsitzenden und ersten Sekretär des ZK der SED, Walter Ulbricht. Damit endete vorerst die wechselvolle Geschichte des Berliner Schlosses.
Mit der Wiedervereinigung 1990 entstand auch die Diskussion in Berlin, ob das Schloss wiedererrichtet werden soll. Damit begann nicht nur eine lang andauernde öffentliche Debatte um den Schlossbau, sondern auch eine um den Umgang und das Selbstverständnis der Deutschen mit ihrem wiedervereinigten Staat und seiner Geschichte. Mit dem “Rückbau des Palastes der Republik” und der Entscheidung zum Wiederaufbau des Berliner Schlosses beginnt eine neue geschichtliche Epoche, die, gemessen an den unterschiedlichen Meinungen zu diesem, sicherlich ähnlich wechselhaft verlaufen wird.
Nachdem Frau Labuhn ausführlich über das Leben und Wirken der preußischen Könige berichtet hatte, erfuhren wir Neuigkeiten über den Wiederaufbau des Schlosses, das als Humboldtforum in alter Schönheit wiedererstehen soll. Denn 70% aller Berliner in Ost und West stimmten für den Bau. Am 04. Juli 2002 beschloss der Deutsche Bundestag in namentlicher Abstimmung die Wiedererrichtung des Schlosses als Humboldtforum. Das Forum soll künftig die Sammlungen der außereuropäischen Kunst der Stiftung Preußischer Kulturbesitz aus dem Museumszentrum Dahlem beherbergen und zusammen mit den Sammlungen der europäischen Kunst auf der Museumsinsel einen Ort der Weltkultur bilden. Der Siegerentwurf von Prof. arch. Franko Stella lässt das Schloss in der jahrhunderte alten Tradition des Steinbildhauerhandwerks wiedererstehen. Am 12. Juni 2013 erfolgte die Grundsteinlegung.
Im Anschluss an den Vortrag sahen wir einen Film über das Schloss und die Bemühungen des Fördervereins Berliner Schloss. Finanziert wird der Bau teilweise aus Spenden. Das bezieht sich vorrangig auf die Mehraufwendungen für die attraktive Fassadengestaltung. Beeindruckt von der einstigen Schönheit der Gemälde und Einrichtung des Schlosses führten wir spontan eine Sammlung durch und stiften dafür einen Baustein. Ausführliche Information erhält man im Informationszentrum “Humboldtbox”. Die Zuhörer waren vom Gehörten und Gesehenen sehr beeindruckt und dankten Frau Labuhn für den gelungen Nachmittag mit viel Beifall.
Zum Abschluss sangen wir gemeinsam “Kein schöner Land”. Allen Helfern die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben, sage ich herzlichen Dank. Ebenso danke ich den Mitarbeitern des SMI mit Herrn Dr. Baumann für Ihre Unterstützung.
Sieglinde Langhammer
Zu unserer Spende für das Berliner Schloss bedankt sich Herr Peter John vom Förderverein Berliner Schloss mit folgenden Worten:
“Mit Freude und Dankbarkeit haben wir Ihre Spende erhalten. Sie kam gerade zur rechten Zeit. Das Berliner Schloß wächst seit dem Sommer 2013 rasant in die Höhe, schon im nächsten Frühling ist Richtfest über dem Rohbau. Wir liegen bei den Kosten und der Bauzeit voll im Plan - und die wichtigsten Hindernisse, nämlich der Bau der Fundamente, der Keller und des Erdgeschosses sind problemlos zu überwinden. Vor kurzem wurden die Aufträge für die Herstellung der historischen Fassaden weitgehend vergeben. Jetzt werden bei den Auftragnehmern die Sandsteine vorgefertigt, ab Frühjahr 2015 beginnt dann ihr Einbau in das Schloss. Sie können sich sicherlich vorstellen, wie groß unser Geldbedarf immer noch sein wird - Ihre Hilfe ist uns deswegen gerade jetzt ganz besonders willkommen!! Das Schloß wird als Humboldtforum schließlich im Spätsommer 2019 eingeweiht, anläßlich des 250. Geburtstags von Alexander von Humboldt. Uns bleibt eine eigentlich nur noch kurze Zeit bis dahin.
Nochmals vielen, herzlichen Dank. Ihre Spende motiviert uns sehr, unsere Arbeit mit ganzer Kraft fortzusetzen.
Mit besten Grüßen
i.A. Peter John”