Bernstein - das Gold Ostpreußens

Am 25. Oktober 2013 kamen die Ost- und Westpreußen der Kreisgruppe Chemnitz e. V. zur Veranstaltung mit dem Thema “Bernstein”, denn alle hatten noch aus ihrer Heimat viele Erinnerungen an das “Gold” Ostpreußens.

Ingrid Labuhn hatte mit dem Kulturkreis “Simon Dach” zum Thema ein Programm erarbeitet, wobei wir viel Wissenswertes erfuhren. Doch auch mit Musik, Gesang und Gedichten wurden wir unterhalten.

Die Bezeichnung Bernstein leitet sich vom mittelniederdeutschen “börnen” (brennen) und bezieht sich auf die leichte Brennbarkeit dieses Steins, dem auch magische Kräfte zugeschrieben wurden. Als Bernstein bezeichnet man den harzigen Ausfluss von Kiefern, der Millionen von Jahren in verschiedenen Erdschichten oder auf dem Meeresgrund eingelagert war. Die Farben reichen von weiß über hell- goldgelb bis zu Rot- und Brauntönen, selten auch grünliche und bläuliche Bernsteine. Inklusen sind in Bernstein eingeschlossene Insekten, Samen oder Blätter, die besonders begehrt waren. Die bedeutendste Fundregion in Europa ist der südliche Ostseeraum zwischen Frischem und Kurischem Haff. Das Samland erweist sich auch heute noch als reichste und ergiebigste Fundstätte, die in der sogenannten “Blauen Erde” etwa vor 35 Millionen Jahren angelegt wurde. In Palmnicken erfolgte die Bernsteingewinnung im Tagebau. Ältere Formen des Bernsteinsuchens sind das “Schöpfen”? und “Stechen” durch Fischer mit Keschern vom Strand oder vom Boot aus. In Danzig entstanden Werkstätten, die den Rohbernstein zu Gebrauchsgegenständen und Schmuck verarbeiteten. Bernstein war wichtiges Handelsgut und gelangte bereits vor 3000 Jahren auf der Bernsteinstraße bis nach Ägypten, Syrien und Griechenland. Auch als sogenannte “Heilsteine” wurde Bernstein verwendet. Im Baltikum waren Bernsteinketten im 5. und 6. Jahrhundert gesetzliches Zahlungsmittel.

Einige Mitglieder hatten Schmuck und Gegenstände aus Bernstein mitgebracht. Wir sahen Bernsteinschatullen und ein in Bernstein gefasstes Barometer. Kein Wunder, dass bei diesem Thema auch die reich geschmückte Bernsteinkönigin erschien. Das legendäre Bernsteinzimmer, einst im Königsberger Schloß zu sehen, ist seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs verschollen.

Im Anschluss an diesen Vortrag ergab sich eine rege Diskussion über den Bernstein. Einige Mitglieder erzählten von Erbstücken, die sie von Angehörigen erhalten hatten.

Besonders diese spontanen Erzählungen der Mitglieder zeigte uns die enge Verbundenheit mit unserer ostpreußischen Heimat. Viel zu schnell verging die Zeit des Beisammenseins und der Erinnerung. Mit dem Lied “Kein schöner Land” verabschiedeten wir uns voneinander und wünschten guten Heimweg.

Herzlichen Dank sagt die Kreisgruppe Chemnitz dem SMI für die gute Unterstützung zu unseren Veranstaltungen.

Sieglinde Langhammer

Zurück zur Übersicht