Erntedankfest 2011

Überall im Land wird traditionsgemäß im Herbst das Erntedankfest gefeiert. So feierte die Kreisgruppe Chemnitz am 8. Oktober ihr Erntedankfest mit vielen Erinnerungen an die Heimat. Ostpreußen war ein ausgeprägter Standort für die Landwirtschaft. Es wurden vorrangig Roggen, Hafer, Weizen, Kartoffeln und Rüben angebaut. Man sagte, Ostpreußen sei die Kornkammer Deutschlands.

Deshalb kam dem Erntedankfest eine besondere Bedeutung zu. Die Bauern und Landarbeiter brachten ihre Gaben vor dem Gottesdienst zur Kirche, um auf diese Weise für die gute Ernte zu danken. In vielen Orten gab es Festumzüge mit bunt geschmückten Wagen und kunstvoll gebundenen Erntekronen. Junge Leute sangen Lieder wie “Das Feld ist weiß” oder “Bunt sind schon die Wälder”. Den Abschluss bildete am Abend der Erntetanz, zu dem sich Alt und Jung in festlich geschmückten Räumen trafen.

Entsprechend den damaligen Bräuchen hat die Gruppe ihr Erntedankfest mit einer Andacht und einem Gabentisch mit Gartenprodukten gestaltet. Mit viel Liebe wurde ein sehr großer, altarähnlicher Tisch (wo sogar die Tischdecken noch aus Ostpreußen waren) in der Mitte des Saales aufgestellt. Sehr viele Mitglieder der Kreisgruppe brachten Äpfel, Kartoffeln, Tomaten, Zucchini, Maiskolben, Weintrauben, Blumen, selbst gemachte Marmelade und vieles mehr mit. Der Altar reichten nicht aus, so dass auf jeden Tisch kleine Körbe mit den Früchten unserer Erde gestellt wurden.

Zu jedem Kaffeegedeck stellten die Frauen eine gebastelte Serviette mit gebundenen Ähren auf. Eine aus Kastanien gebastelte Kerze wurde dazu gestellt. Dabei kamen die Teilnehmer in die rechte Stimmung, mit Liedern und Gedichten an die schwere Arbeit ihrer Vorfahren zu gedenken. Die Vorfahren haben mit viel Fleiß das schöne Ostpreußen zu einer lebens- und liebenswerten Landschaft gestaltet.

Einige Mitglieder sagten:“Das habe ich von meinen Eltern geerbt, ich muss einige Monate die Erde mit meinen Händen bearbeiten, und wenn es nur im Garten ist”.

Ingrid Labuhn brachte wieder mit den Kulturkreis “Simon Dach” viele Lieder, Gedichte und Geschichten in einem gelungenen Programm zum Thema in die Ohren und Herzen der Zuhörer. Sie sangen und zeigten als Gruppe das Plon-Binde-Lied sowie viele andere schöne Lieder. Auch eine Geschichte von der Achtung der Lebensmittel wurde nicht vergessen. Ein Höhepunkt des Nachmittags ergab sich, als das von Liesbeth Krüßel liebevoll hergestellte Speckfett von der Frauengruppe auf frisch gebackenes Brot gestrichen und an alle Anwesenden verteilt wurde. Das war absolut lecker.

Nicht unerwähnt bleiben darf, dass die Schatzmeisterin Karin Janella und die Beisitzerin Hannelore Kedzierski viele Gläser selbst gemachte Marmelade zur Verfügung stellten. Ingrid Labuhn stellte eine große Papptafel auf, auf der jedes Mitglied einen Farbtupfer anbringen sollte. Daraus wird ein Bild aus der Gemeinschaft entstehen.

Die Vorsitzende Sieglinde Langhammer dankte nochmals allen Helfern und den Spendern der vielen Gaben.

Der viel zu kurze Nachmittag endete mit dem Lied “Kein schöner Land”.

Hildegard Bartkowiak

Schriftführerin

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