Am 21. März kamen in der Gaststätte “Platner Hof” , Platner Str. 32 in 09116 Chemnitz, 58 Mitglieder und Gäste zur Brauchtumsveranstaltung “Muttertag auch in Ostpreußen” von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr zusammen. Zu Beginn sangen alle Anwesenden “Land der dunklen Wälder”.
Die Amerikanerin Anna Jarvis wollte nach dem Tod ihrer Mutter erreichen, dass alle Mütter noch zu Lebzeiten geehrt werden. Unermüdlich verbreitete Sie Ihre Botschaft: “Schafft den Ehrentag der Mutter”. Bereits 1907 wurde der zweite Maisonntag offiziell zum Muttertag erklärt. Es dauerte nicht lange, bis dieser Brauch nach Deutschland kam.
In Ostpreußen wurde den Müttern von jeher viel Liebe und Anerkennung entgegengebracht. Der Brauch, die Mütter in Ostpreußen am zweiten Sonntag im Mai zu ehren fand schnell Verbreitung. Immanuel Kant ehrte seine verstorbene Mutter mit folgenden Worten:
“Nie werde ich Ihrer vergessen,
denn Sie pflanzte und nährte zuerst den Keim des Guten in mir:
sie öffnete mein Herz den Eindrücken der Natur,
sie weckte und erweiterte meine Begriffe,
und ihre Lehren haben einen immerwährenden, heilsamen Einfluß auf mein Leben gehabt”.
In der Gesellschaft gab es die Anerkennung dieser Leistungen für die Familie jedoch kaum. Das fehlende Wahlrecht für Frauen und schlechtere Bildungschancen verursachten massive Benachteiligungen der Frauen in der Gesellschaft, die teilweise bis heute nicht überwunden sind.
Es ist bedeutsam, dass dieser Feiertag auch weiterhin besteht als Dank an alle Mütter für ihre Leistungen bei der Weiterentwicklung unserer Gesellschaft, unabhängig von internationalen Frauenbewegungen und deren Zielen.
In der DDR wurde statt des Muttertags der Internationale Frauentag jeweils am 08. März begangen.
Auch wir, die letzten der Erlebnisgeneration, haben es oft nur unseren Müttern zu verdanken, dass wir Flucht und Vertreibung überlebten, denn unsere Väter und älteren Geschwister waren im Kriegsdienst, verwundet, in Gefangenschaft oder längst gefallen.
Unsere Kulturreferentin Ingrid Labuhn gestaltete Ihren Vortrag mit vielen jeweils thematisch-passend eingebundenen Liedern. Dazu gehörten: “Es war eine Mutter”, ‘Ein Kindlein ist im Haus”, “Wenn in Großmutters Stübchen”, “In dunkler Stunde”. Den Abschluss stellte “Der Mond ist aufgegangen” mit dem sinnbildlichen Tagesabschluss der mütterlichen Betreuung am Bettchen der Kinder dar.
Der Auftritt der Kindergruppe überraschte mit vielen schönen Häschenliedern: “Häschen in der Grube”, “Zwischen Berg und tiefem Tal“,Hat ein Häslein große Not”Häschens Geburtstag”“ein Häslein wollt spazieren gehen”und “Die Luft ist so blau”Diese Liedfolge zeigte, dass die fünf sangesfreudigen Kinder auf das bevorstehende Osterfest hinweisen wollten.
Herzlichen Dank sage ich Frau Ingrid Labuhn für Ihren unermüdlichen Fleiß und Ideenreichtum bei der Gestaltung der Brauchtumsveranstaltungen und der musikalischen Ausbildung der beteiligten Kinder. Dank gebührt auch Frau Krüßel mit den fleißigen Frauen im Handarbeitszirkel, die auch die jeweils thematisch passende Tischdekoration gestalten. Unermüdlich auch die langjährige Mitarbeit von Frau Bartkowiak und Frau Janella sowie aller Helfer.
Die Veranstaltung endete mit dem gemeinsamen Gesang “Kein schöner Land”
Herzlichen Dank sage ich auch den Mitarbeitern des SMI und Herrn Dr. Baumann für die gute Unterstützung.
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