“Galeere lebenslänglich”

Am 22,02.2013 fand die erste Veranstaltung der Landsmannschaft der Ost- und Westpreußen Kreisgruppe Chemnitz e. V.im Jahr 2013 statt. Trotz stürmischen Winterwetters und verschneiter Straßen fanden sich zahlreiche Landsleute und Gäste ein.

Der Referent Dr, Bernhard Fisch berichtete über sein Buch “Galeere lebenslänglich”, das vor Allem seine Lebensgeschichte in der DDR zu Inhalt hat In über 20 Jahren Schreibarbeit hat Bernhard Fisch ein Leben voller innerer Zerrissenheit dokumentiert.

Von der unbekümmerten Kindheit in Masuren über die Vertreibung bis zum anschließenden Werdegang in der DDR und liefert mit “Galeere lebenslänglich” einen bewegenden Tatsachenbericht. Prall gefüllt mit Alltagsbeschreibungen und angelegt auf Vergangenheitsbewahrung und -bewältigung, macht es sich der Autor zur Aufgabe, die Vertriebenenproblematik aus dem Blickwinkel eines Betroffenen zu beleuchten, dem es gelang, zeitweilig Nischen zu finden, in denen er seine Heimatliebe ausleben konnte.

Bernhard Fisch ist 1926 in Willenberg Ostpreußen geboren. Bernhard Fisch besuchte in seinem Geburtsort die Volksschule und danach das Realgymnasium in der Kreisstadt Ortelsburg. Während des 2. Weltkrieges wurde er zum Militärdienst bei der Wehrmacht eingezogen. Er war bei Kämpfen in Ostpreußen und Oberbayern beteiligt und einen Lazarettaufenthalt. Er kam in Kriegsgefangenschaft, welche lebenslange Nachwirkungen hatte.

Herr Fisch war in der DDR als Pädagoge und Slawist tätig.

Mitte der 1970 er Jahre begann er mit Selbststudium und Forschungen über ostpreußische Geschichte,in deren Verlauf der Heimatverbundene Ostpreuße auch heimlich von Kaunas (Litauen) nach Königsberg (Kaliningrad) flog, wo er prompt von der russischen Miliz festgenommen worden war, wie er 2004 bei einer Tagung Thüringer Kommunisten zum Tema “Flucht und Vertreibung und Erinnern” mitteilte. Unier anderem war er in dieser Zeit insgesamt zehn Monate Praktikant (Landeskunde; Sprachbeherrschung) an der Lomonossow Universität in Moskau. Das Erwerbsleben begann er mit Gelegenheitsarbeiten, denen eine hauptamtliche Tätigkeit bei der FDJ folgte. Er wurde wegen “Verstoßes gegen den Personenkult”jedoch bald entlassen. Nach dem Studium der Slawistik arbeitete er als Russischlehrer beziehungsweise als Dozent zunächst an allgemein bildenden Schulen, zuletzt an einer Agraringenieurschule.

Nach der Wiedervereinigung und seiner Pensionierung publizierte er über Ostpreußen. Im Zuge der Wende 1989/1990 gründete Fisch zusammen mit Gleichgesinnten den Verband der Umsiedler der DDR, konnte aber seine Auffassungen und Forderungen später im Rahmen des Bundes der Vertriebenen nicht umsetzen.

Zurück zur Übersicht