Volkstrauertag 2011

Der Heimatverein von Chemnitz-Reichenbrand unter der Leitung von Herrn Gert Rehn hatte am 13.November 2011, also am Volkstrauertag, zu einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung aufgerufen. Er hatte den Vorstand unserer Kreisgruppe - Frau Langhammer, Frau Bartkowiak, Frau Labuhn und Frau Janella - dazu eingeladen.

Dieser Einladung sind wir gerne gefolgt, da neben dem großen Monument für die Gefallenen des l .Weltkrieges eine Gedenkstätte für die bei Flucht und Vertreibung ums Leben gekommenen Ostpreußen entstehen soll. In Zusammenarbeit mit der Friedhofsverwaltung, insbesondere mit Herrn Bück, wollen wir im Jahr 2012 zum 20-jährigen Bestehen unseres Vereins diese Gedenkstätte einweihen.

Frau Labuhn sprach von diesem Platz aus, im Gedenken an alle Opfer der Kriege in der Vergangenheit, folgende Worte:

“Hier stehen wir am Denkmal für die Toten des 1.Weltkrieges. Wir trauern mit Ihnen um die Toten der Gemeinde Reichenbrand-Siegmar, die die meisten Einwohner nicht mehr kennen, aber trotzdem den Verlust spüren. Wir sind Ostpreußen, alle verbunden durch eine reiche Landesgeschichte von 800 Jahren und eine unbeschreibliche Leidenszeit. Auch wir haben aus den Kriegen viele Verluste zu beklagen, wie alle: Väter, Söhne, Määnner. Unsere Friedhöfe liegen weit im Osten, unsere Gedenksteine unter fremder Hoheit. Erst nach der Wende konnte die Verwüstung, Verwahrlosung, Schändung gestoppt werden. Der Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge arbeitet an der Auffindung und Aufbettung der deutschen Toten und errichtet teils riesige Gräberfelder. Dafür sind wir dankbar, auch den Menschen in den Ländern, die dies möglich machen - in Polen, Russland, Litauen und in vielen anderen.

Mit Sachsen sind die Ostpreußen des Kreises und der Stadt Osterode/Ostpreußen besonders verbunden, war doch Sachsen das Patenland, das half, nach dem 1.Weltkrieg den Wiederaufbau Osterodes zu unterstützen.

Aber die Trauer um die toten Soldaten ist ebenso individuell wie die um die zivilen Opfer und deshalb menschlich, sie ist legitim. Wieviel junge Menschen sind gestorben, die durch ihr Wirken, ihr Talent, ihren Willen Großes für ihr Land hätten tun können!”

Zu diesen Worten wurde eine große Kerze von der Kriegsgräberfürsorge angezündet und wir gedachten in einer Schweigeminute an alle. Danach setzten wir uns bei einer Tasse Kaffee zusammen und berieten, wie wir unsere Vereinsarbeit gegenseitig unterstützen können.

Hildegard Bartkowiak
Schriftführer