Plachandern - Plaudern auf ostpreußische Art

Am 09.09.2011 pflegten die Mitglieder wieder einige ihrer, der alten Heimat entstammenden, Bräuche

Als wir den Saal betraten waren wir alle freudig überrascht, denn unsere Frauengruppe hatte an jedem Platz ein selbstgebasteltes Tischkärtchen angebracht. Auf dem stand „Es war einmal vor langer Zeit”. Vervollständigt wurde das Ganze mit einer Elchschaufel und drei kleinen Bernsteinen, beides Wahrzeichen Ostpreußens. Den Bernstein hatte Frau Krüßel dieses Jahr von ihrem Urlaub aus Nidden mitgebracht.

Auf jedem Tisch stand ein Bild des Königsberger Doms, darunter der Spruch von Erich Kästner „Man kann Menschen aus ihrer Heimat vertreiben, die Heimat aber nicht aus den Menschen ” Diese schöne Klappkarte gestaltete Renate Lohs. Bei ihr bedankte sich der Vorstand mit einenm Blumenstrauß für ihre langjährige Mitarbeit als Beisitzer im Verein. Wir wünschen uns noch eine lange gute Zusammenarbeit mit ihr.

Dieser Nachmittag stand unter dem Motto „Plachandern”. So vielseitig wie dieses Wort plachandern = reden, unterhalten, schwatzen, tratschen, klönen usw., so vielseitig waren auch die Mundarten in Ostpeußen. Am Anfang der Veranstaltung hörten wir eine CD mit dem Lied „Sag mir lächelnd ins Gesicht”, gesungen vo Armin Müller-Stahl. Er weilte zum Zeitpunkt der Veranstaltung gerade in Chemnitz. Leider haben wir das zu spät erfahren, sonst hätten wir ihn gern zu uns eingeladen. Die Kulturgruppe „Simon Dach” unter Leitung von Ingrid Labuhn stellte zu diesem Thema ein wunderbares Programm vor. Frau Labuhn erklärte zuerst, in welcher Region welcher Dialekt gesprochen wurde. So manches unserer Mitglieder hörte mit viel Gefühl den Worten zu, so wie noch unsere Eltern und Großeltern gesprochen haben. Es ist so selte geworden, diesen eigenen Klang der Sprache zu hören.

Die Kindergruppe von Herrn Martin Wolf trug das schöne Lied „Des Storches Wiederkehr” vor. Die Kinder Almut und Godelind spielten Flöte und Martin begleitete sie auf der Gitarre. Die kleine Almut sang zur Freude Aller dann das Lied „DieHeimat hat sich schön gemacht ”. Der Chor brachte die Lieder „Ach Tochter, liebe Tochter” sowie „Laßt uns fröhlich singen ” und noch einige andere Lieder zu Gehör. Die beiden Mundartsprecherinnen Erna Felber und Helga Graeme trugen die beiden Sketche „Am Schalter” und „Was gibts Neues in Insterburg”. Die Anwesenden spendete großen Beifall. Eben soviel Beifall erhielten die Beiträge von Hermann Reich: „Schnell verdienen” Von Dr. Alfred Lau und „Ein Mißverständnis” von Josef Wiener-Braunsberg. Liesbeth Krüßel sagte die beiden Gedichte „Unsere Owenbank” und „Heimatmelodien” -beide von Hildegard Rauschenbach - auf. Hannelore Kedzierski trug mit viel Freude „Wenn ich doch ein Kätzchen wär” von Ingrid Koch vor.

Der Beitrag unserer Bärbel Franke „Die Kirchenglocken unserer Heimat” machte uns alle ganz besinnlich. Es tat uns dann allen gut, an die kleine Bar zu gehen und eine Verkostung unserer seh geschätzten heimatlichen geistigen Getränke vorzunehmen. Es gab Bärenfang, Trakehner Blut, Danziger Goldwasser und Danziger Kurfürst. Karin Janella und Barbara Ruppert sorgten dafür, dass jeder nur ein wenig bekam, damit alle noch an dem anschießenden Quiz teilnehmen konnte. Unter dem Motto „Nuscht für Glumschköppe” füllten alle Mitglieder die vorgedruckten Fragebögen über Ostpreußen aus. Unter den vielen richtigen Antworten wurde der Sieger durch das Los ermittelt. Es gewann Horst Gerhard. Er bekam als Anerkennung ein Buch.

Die gelungene Veranstaltung wird hoffentlich dazu beitragen, dass auch die kommenden Veranstaltungen zahlreiche Besucher anlocken werden



Hildegard Bartkowiak
Schriftführerin
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